1:0-Halbzeitführung war zu wenig um in Trösel etwas Zählbares mitzunehmen
Mannschaft und Trainer wussten, was beim Auswärtsspiel bei der TG Jahn Trösel auf sie zukommen würde und in den ersten 45 Minuten sah es danach aus, dass das Team bereit war, die Tugenden und Qualitäten, die in Trösel gefragt sind, an den Tag zu legen. Defensiv agierte man konzentriert und kompromisslos, nach vorne geradlinig und flexibel, einzig was nicht zum Aufwand passte, war der Ertrag. Jeder, der mit einigermaßen objektivem Blick das Spiel in der ersten Halbzeit gesehen hatte, kam zum gleichen Fazit: Heppenheim dominierte, ließ Trösel nicht zur Entfaltung kommen und die Gastgeber wiederum bekamen kaum Zugriff auf das Starkenburgia-Offensivspiel, es hätte gut und gerne 3:0 stehen können. Aber Fakt war, dass es bei dem einen Treffer durch Lars Tremper blieb und somit die Partie zur Halbzeit noch offen war. Und wie nicht anders zu erwarten, hatten sich die Talemer natürlich noch lange nicht aufgegeben, sondern kämpften sich mit dem Wiederanpfiff des guten Schiedsrichter zunehmend in die Partie und verschafften sich damit nun ein klares Übergewicht. Und eine Sache hatten sie den Starkenburgianern definitiv voraus: Sie machten aus dieser Überlegenheit auch die nötigen Tore und drehten somit die Partie nicht unverdient auf 3:1. Luca Schemels Anschlusstreffer in der Nachspielzeit war dann nur noch Ergebniskosmetik. „Wir haben eine wirklich sehr gute erste Halbzeit geboten, aber das reicht dann natürlich nicht, gegen einen Gegner in diesem Format“, wissen die Starkenburgia-Trainer, dass weiterhin viel Arbeit auf sie und das Team wartet, um irgendwann in der Lage zu sein, auch diese knappen Partien für sich zu entscheiden. Trösel hat sich den Sieg mit einer starken kämpferischen Leistung in der zweiten Halbzeit verdient, ob aber solche Unsportlichkeiten wie kurz nach der Halbzeit geschehen, etwas mit Sport zu tun haben, werden die Verantwortlichen für sich zu klären haben. Die Starkenburgianer sind einfach nur froh, dass sich bei der Aktion Luca Schemel, der Gegenspieler trat dem am Boden liegenden fernab des Spielgeschehens mit voller Absicht und Wucht auf den Oberarm, nicht schwerer verletzt hat. Krönung der Aktion war dann noch die lauthals verkündete Ankündigung des TG-Sportmannes, den nächsten Starkenburgia-Akteur auch „platt zu machen“. „Dafür fehlt uns jegliches Verständnis, hier sollte man sich wirklich ernsthaft überlegen, um was es Woche für Woche geht und den reinen sportlichen Wettkampf in den Vordergrund stellen. Wir wollen auch gewinnen und natürlich ist Fußball ein Kampfspiel, aber es sollte in einem fairen Rahmen bleiben, so dass man sich, wie es sich für den Amateursport gehört, auch nach dem Spiel noch zu einem Getränk zusammenstellen und sich in die Augen sehen kann“, zeigte sich das Trainerteam auch lange nach der Partie noch wenig einverstanden mit dieser Aktion.