STARKENBURGIANER: Du warst ja jetzt einige Zeit weg vom Fußball – was
hat dich bewogen nun wieder einzusteigen als Trainer?
MARCO BECKER: Auch wenn ich schon einige Zeit nicht mehr auf dem
aktuellen Stand bin, was meinen Heimatverein betrifft, spüre ich noch
immer eine große Verbundenheit mit einer interessanten und schönen
Vergangenheit für mich. So kam die Anfrage von Christian, in der
Konstellation Tanino und Markus, die ich alle drei sehr schätze und
mag, in diesem Gespann etwas für die Jugend der Starkenburgia
aufzubauen, zu einem guten Zeitpunkt und ich empfinde es als sehr
spannend, auch wenn es schwierig wird. Ich denke mit diesen vier
Trainer ist eine ganz interessante Grundlage geschaffen worden, etwas
zu bewegen.
STARKENBURGIANER: Was sind deine persönlichen Ziele, welche
Erwartungen hast du an Mannschaft und Verein?
MARCO BECKER: Das erste Ziel ist sicherlich eine Gemeinschaft zu
schaffen, mit Neuzugängen, am liebsten mit Heppenheimer Jungs, die
Spaß, Lust und Bock haben, dabei zu sein, wenn es ins Training geht
und am Wochenende, die Spiele anstehen. Ein wenig Wissen habe ich mir
durch meine lange Fußballlaufbahn sicherlich aufgebaut und möchte es
weitergeben. Worauf ich mich sicherlich einstellen muss, ist der
Wandel der Jugend im Vergleich zu meiner Zeit. Egal wo, ich wollte
immer Fußball spielen, selbst dann, wenn anderes dadurch auf der
Strecke blieb. Von der Mannschaft erwarte ich den notwendigen Ehrgeiz
gepaart mit Spaß auf dem Platz, so schnell wie möglich ein Team zu
werden, in dem jeder dem anderen helfen möchte. Der Verein sollte uns
die Dinge drum herum erleichtern und abnehmen, sodass wir uns aufs
Sportliche konzentrieren können.
STARKENBURGIANER: Was bedeutet dir die Starkenburgia konkret? Was
heißt für dich Vereinsleben?
MARCO BECKER: Durch meine beiden älteren Brüder, die selbst für den
Verein gespielt haben, bin ich zur Starkenburgia gekommen und die
Verbundenheit hat mich, bis auf ein Jahr, immer bei diesem Verein
gehalten. Ich hatte sehr interessante Trainer, von denen ich sehr viel
gelernt habe und bin schon immer, wenn irgendwie möglich, ein Typ
Mensch, der Konstanz sehr favorisiert. Ich habe noch Adam Jakobi
kennen lernen dürfen, der extrem viel für den Verein getan hat und
auch heute gibt es noch sehr viele Menschen, die dem Verein schon
lange engagiert verbunden sind. Also es gibt viele wichtige und gute
Menschen, die das Vereinsleben aufrecht halten. Das, egal wo,
bedeutet für mich, soziale Kontakte zu knüpfen, Freundschaften
schaffen oder vertiefen und gemeinsam Erfolg zu haben, alles verbunden
mit Spaß.
STARKENBURGIANER: Was macht für dich einen Starkenburgianer aus?
MARCO BECKER: Ein Starkenburgianer oder generell jemand, der mit einem Verein so lange verbunden ist, wie ich es bin und auch noch sehr viele andere, stammen oftmals aus den schon etwas älteren Generationen. Wobei mich erfreut hat, wie viele Trainer, vor allem junge Trainer, sich für den Verein engagieren, das finde ich sehr erfreulich. Es gibt einige Aspekte unseres Vereins, mit denen man sich identifizieren kann: Unsere Heimspielstätte auf dem Galgen ist wunderschön in den Weinbergen gelegen, es gibt eine Gaststätte, neu renovierte Umkleiden und Duschen, was will man mehr. Aber diese Art der Vereinsverbundenheit wird leider auch nicht mehr wirklich vorgelebt, wenn wir in den Profibereich schauen, hier spielen diese Werte wie Loyalität gegenüber einem Club kaum noch eine Rolle. Dies ist natürlich ein schlechtes Vorbild für die „Kleinsten“. Überwiegend sind sich alle Profis sicher, klappt es hier nicht, dann eben in der darauffolgenden Saison beim nächsten Verein. Irgendetwas findet sich schon immer. Insofern wäre es ein Wunsch von mir eine Mannschaft aufbauen zu können, deren Spieler gerne für den Verein spielen und sich somit sich länger Starkenburgianer nennen werden.